• mit einer körperlichen Krankheit (z.B. Krebs, Multiple Sklerose, Hirnverletzung)
• mit einer psychischen Krankheit (z.B. Depression, Zwang, Angst)
• mit einer kognitiven Beeinträchtigung (Personen, denen es schwer fällt, komplizierte Informationen zu verstehen, zu lernen oder zu planen)
• nach einem Unfall
• mit einer Suchterkrankung
• im hohen Alter

• Hilfe im Haushalt (z.B. kochen, waschen, putzen, einkaufen)
• Pflege und Betreuung (z.B. Hilfe beim An- und Ausziehen, Körperpflege, Hilfe mit Medikamenten)
• administrative Aufgaben (z.B. Organisation der Medikamente, Terminplanung, Beantwortung von Briefen und E-Mails)
• emotionale Unterstützung (z.B. Begleitung zum Arzt, Trost und Aufmunterung, Vermittlung von Sicherheit)
• Geschwisterbetreuung (z.B. Bereitmachen für die Schule, Begleitung in die Schule)

Eine Befragung von 9- bis 25-jährigen betreuenden Angehörigen (Otto et al., 2019) im Auftrag des Bundesamtes für Gesundheit ergab die folgenden Top-5-Bedürfnisse:

Bedürfnisse 9- bis 15-jähriger Young Carers:

1. Schnelle Hilfe im Notfall
2. Informationen und Tipps für Notfälle
3. Informationen und Tipps zur Betreuung
4. Ermöglichung von Hobbys
5. Einbezogenwerden bei Fragen und Entscheidungen

Bedürfnisse 16- bis 25-jähriger Young Carers:

1. Hilfe im Notfall
2. Hilfe für die Familie und andere nahestehende Personen
3. Rat bei Geld- und Versicherungsangelegenheiten
4. Gespräche mit Gesundheitsfachpersonen
5. Austausch mit Menschen in einer ähnlichen Situation

Eine Befragung von 9- bis 25-jährigen betreuenden Angehörigen (Otto et al., 2019) im Auftrag des Bundesamtes für Gesundheit ergab die folgenden Top-5-Gründe, weshalb Young Carers keine Hilfe suchen:

1. Young Carers wissen nicht, was ihnen hilft
2. Hilfesuche ist zu kompliziert oder zeitaufwändig
3. Es wurde kein passendes Angebot gefunden
4. Sie kennen kein Angebot für ihre Situation
5. Unterstützung ist zu teuer

Weitere Ergebnisse aus verschiedenen Studien:

• Es bestehen zu wenig passende Angebote.
• Der Zugang zu Angeboten ist aus finanziellen Gründen oder aufgrund mangelnder Informationen erschwert.
• Bestimmte Haltungen und Werte innerhalb einer Familie können sich hindernd auf die Suche nach oder Annahme von Hilfe auswirken.
• Das Organisieren von Unterstützung sowie die Kommunikation mit Ämtern sind eine anspruchsvolle und zeitaufwändige Aufgabe.
• Gleichzeitig verfügen Young Carers zum Zeitpunkt, an dem sie Hilfe benötigen, meist nur über wenige zeitliche und mentale Ressourcen, um sich solchen anspruchsvollen Aufgaben zu stellen.
• Das Umfeld der Young Carers reagiert häufig mit wenig Verständnis, wenn sie ihre Situation offenlegen.
• Viele Young Carers suchen aus Angst vor Stigmatisierung und aufgrund von negativen Erfahrungen keine Hilfe. 
• Wenn Familien Bedenken bezüglich der Qualität, Kontinuität oder Verbindlichkeit von Fachpersonen und/oder Angeboten haben, kann das zu mehr Belastung der Young Carers führen.

In der Schweiz gibt es über 50’000 Young Carers, die trotz ihres jungen Alters Grossartiges für die Gesellschaft leisten.

→ Einblicke in die Erfahrungen von Young Carers